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Zentralsekretariat der SED

Reference: DY 30 View in original presentation

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Germany
Bundesarchiv

Finding aid sub-groups

(Mikrofiche-Edition)
Konrad Reiser und Simone Walther umgesetzt für die Präsentation im Internet mit MidosaXML von Elrun Dolatowski
1997
Herausgegeben von der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv
(Koblenz)
Findbücher zu Beständen des Bundesarchivs Bd 59

Scope and content

Zusammenfassung

Das Zentralsekretariat war als hauptamtliches Führungsgremium für die unmittelbare Leitung und Umsetzung der vom Statut und Parteivorstand vorgegebenen Aufgaben zuständig. Es traf unter direkter Einflussnahme der Organe der Sowjetischen Militärverwaltung Entscheidungen und schuf maßgeblich Voraussetzungen dafür, den strukturellen und personellen Aufbau staatlicher Organisationseinheiten, Institutionen und gesellschaftlicher Organisationen in der SBZ durch Vertreter der SED zu forcieren und zu gestalten.

Kopfzeile

Zusammenfassung:

Wer Zeitgeschichte als empirische Wissenschaft versteht, muß auf den ungehinderten Zugang zu den Quellen Wert legen. Auch die politische Auseinandersetzung gewinnt an Glaubwürdigkeit, wenn sie sich auf nachprüfbare Quellen stützt. Seit der Wende von 1989 ist die politische und die historiographische Auseinandersetzung mit den vier Jahrzehnten Deutscher Demokratischer Republik und den vorausgehenden Jahren der Sowjetischen Besatzungszone verstärkt im Gange; verständlicherweise vermischt sich beides auch. Bundesregierung und Deutscher Bundestag haben mit der Änderung des Bundesarchivgesetzes vom 13. März 1992 (BGBl. I S. 506) einen wesentlichen Beitrag zum ungehinderten Quellenzugang geleistet. Diese Gesetzesänderung bestimmte die Zusammenfassung der schriftlichen Überlieferung der Parteien und Massenorganisationen der DDR in einer Stiftung im Bundesarchiv und gleichzeitig die Suspendierung der üblichen 30-jährigen Schutzfrist für solche Unterlagen.

Der fachliche Auftrag des Bundesarchivs und damit auch der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR ist im § 1 des Bundesarchivgesetzes vom 6. Januar 1988 (BGBl. I S. 62) definiert: "Das Archivgut des Bundes ist durch das Bundesarchiv auf Dauer zu sichern, nutzbar zu machen und wissenschaftlich zu verwerten." Man darf davon ausgehen, daß dies keine zufällige Reihenfolge von drei Gesetzesbefehlen ist. Die wissenschaftliche Verwertung des Archivgutes spielt heute in staatlichen Archiven eine geringere Rolle als etwa in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts. Es mag dafür mehrere Gründe geben, der hauptsächliche Grund ist sicher der, daß der Stellen- und Personalzuwachs in den Archiven hinter dem Ansteigen der Aktenflut, aus der Archivare im Bewertungsverfahren die auf Dauer aufzubewahrende Überlieferung zu formieren haben, zurückgeblieben ist. Man kann, muß aber diese geringer gewordene Beteiligung staatlicher Archive an der wissenschaftlichen Verwertung des Archivgutes nicht bedauern. Es ist für den Prozeß Historiographie bereits viel gewonnen, wenn Archive den beiden ersten Befehlen des Gesetzes gerecht werden können. Wer Geschichtsschreibung primär als Aufklärung der Vergangenheit und das Zugangsrecht zu schriftlicher Überlieferung als retrospektives demokratisches Kontrollrecht versteht, für den kann Geschichtsschreibung nicht primär staatliche Aufgabe sein. Die Aufklärung der Vergangenheit muß in einer pluralen Gesellschaft die Aufgabe vieler sein, sie kann auch nicht allein den Objekten oder den Subjekten, den Opfern oder den Tätern vergangener Herrschaftsausübung überlassen werden. Der Staat hat die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen; zu leisten und zu erbringen ist Geschichtsschreibung insbesondere von den historischen Instituten an den Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Neben der Sicherung und Gewährleistung der Zugänglichkeit der Akten können Archive diesen Prozeß durch die Publikation von Schlüsseldokumenten fördern. Die Transformation von Informationen aus dem "Archivgut" in die (fast) überall zugängliche Form "Bibliotheks-gut" verbessert die vom Gesetz geforderte Nutzungsmöglichkeit. In diesem Sinne ist diese Veröffentlichung der Protokolle des Zentralsekretariats der SED zu verstehen; sie trägt nicht dem dritten, sondern dem zweiten der Gesetzesbefehle Rechnung.

Unumstritten scheint, daß es sich bei den Protokollen des Zentralsekretariats um Schlüsseldokumente zur Geschichte der Sowjetischen Besatzungszone und zur Vorgeschichte der DDR handelt. Trefflich streiten läßt sich aber darüber, ob es sinnvoll ist, diese Protokolle unkommentiert in Form einer Mikrofiche-Edition zu publizieren. Auch die Befürworter dieser Publikationsform räumen unumwunden ein, daß eine wissenschaftlich fundierte, anspruchsvolle und für den Benutzer "komfortable" Edition der Zentralsekretariats- und anschließend der Politbüroprotokolle in gedruckter Form wünschenswert ist. Sie könnte und müßte -- neben einer grundlegenden Einleitung, sachlichen und textkritischen Erläuterungen in Anmerkungen, Querverweisen und biographischen Angaben, Hinweis auf die oder gar Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen und der Memoirenliteratur, Beschreibung der Vorlagen oder Inseraten daraus -- zu weiterführender Überlieferung in den Unterlagen des Zentralsekretariats, des Politbüros, des Zentralkomitees der SED, der Parteiorganisationen in den Bezirken der DDR, zu damit in Zusammenhang stehender Überlieferung der staatlichen Ebene der DDR, anderer Parteien und der Massenorganisationen hinführen. Dies für die Protokolle des Zentralsekretariats und des Politbüros, die zusammen immerhin über 43 Jahre lang existiert haben, zu leisten, würde einen Personalaufwand von über hundert "Bearbeiterjahren" erfordern. Diese Stellen, dieses Personal stehen nicht zur Verfügung. Selbst dann, wenn einige Stellen zur Verfügung stünden, würde es Jahrzehnte dauern, bis der letzte Band einer solchen Edition publiziert sein könnte.

Aus diesem Grunde haben der Wissenschaftliche Beirat und das Kuratorium der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv den Vorschlag gebilligt, die Protokolle des Zentralsekretariats in der vorliegenden Form zu veröffentlichen. Entscheidend für diese Editionsform war insbesondere die damit verbundene Chance, die Gesamtheit der Protokolle in einer überschaubaren Anzahl von Jahren publizieren zu können.

* * *

Bei den Niederschriften der Sitzungen des Zentralsekretariats handelt es sich um Beschlußprotokolle, die keinerlei Erörterungsverlauf und nur in Ausnahmefällen Abstimmungsverhalten erkennen lassen. Aber auch diese “dürren“ Ergebnisprotokolle dokumentieren deutlich, mit welchen Mitteln die aus KPD und SPD zusammengefügte neue Partei die Macht in einem Teil Deutschlands erobern und für vier Jahrzehnte sichern konnte. Es waren primär die Elemente Personalpolitik, nochmals Personalpolitik, Propaganda im weitesten Sinne und Parteivermögen einschließlich der Parteigüter zur Sicherung der materiellen Existenzbasis. Es ist fast beeindruckend, wieviele Personalentscheidungen das Zentralsekretariat nicht nur für den Bereich der SED getroffen hat, sondern eben weit darüber hinaus -- Personalentscheidungen im staatlichen Bereich, im Bereich der Wirtschaft und im Bereich der Massenorganisationen. Aus diesen Protokollen geht nicht hervor, in welchem Maße die sowjetische Besatzungsmacht die SED bei der Eroberung und Sicherung der Macht protegiert hat.

Vielfach liefern die Protokolle keine neuen Erkentnisse, aber Belege zu bisherigen Thesen und Vermutungen, darüber hinaus im Detail dann doch auch Neues. Selbst dort, wo “karge“ Niederschriften nur die Vertagung eines Beratungsgegenstandes oder nur die Genehmigung einer nicht näher bezeichneten Vorlage erwähnen, sagen sie dem Historiker etwas. Waren doch sogar die Tagesordnung und die Beratungsgegegenstände Jahrzehnte post festum noch geheim. Sie sagen dem Historiker insbesondere auch, zu welchen Themen in der Überlieferung des zentralen Apparates der SED schriftliche Unterlagen zu erwarten sind.

* * *

Mit dem Verzeichnis der Sitzungen und Tagesordnungspunkte, dem Personenindex sowie dem Sach- und Ortsindex erscheinen die Protokolle hinreichend erschlossen. Die Wiedergabe auf Mikrofiches erspart Satz- und Korrekturaufwand, ist freilich gegenüber der Publikation in Buchform mit leicht erkennbaren Nachteilen verbunden. Diese Nachteile werden durch den Zuwachs an Authentizität, der mit der fotografischen Wiedergabe verbunden ist, nicht aufgewogen. Der Umfang der zu berücksichtigenden Materialien ist es, der die vollständige und umfassende Publikation der Sitzungsniederschriften des Zentralsekretariats (und des Politbüros) in Buchform nicht zuläßt.

* * *

Die Bearbeiter danken den Kollegen, die zur Fertigstellung dieses Publikationsfindbuches beigetragen haben. Heinz Braun, Andreas Grunwald, Dr. Andreas Horn, Elisabeth Ittershagen, Solveig Nestler sowie Grit Ulrich und über den Kollegenkreis hinaus auch Professor Dr. Hermann Weber aus Mannheim waren bei der Identifizierung von Personennamen behilflich. Barbara Kontny hat für die Bearbeiter schwierige Abkürzungen aufgelöst und die in den Protokollen nicht immer richtig geschriebenen Namen von Zeitungen, Zeitschriften und Verlagen für den Sachindex präzisiert. Monika Buchholz hat das Verzeichnis der Sitzungen und Tagesordnungspunkte mit Engagement geschrieben. Darüber hinaus sagen die Bearbeiter geziemenden und herzlichen Dank an Elrun Dolatowski, die den Abschluß dieser Arbeit in vielfältiger Form und mit großer Hilfsbereitschaft gefördert hat; unter anderem dadurch, daß sie den Bearbeitern die Kniffe der Textverarbeitung vermittelt hat, die erforderlich sind, um ein druckreifes Typoskript herzustellen und ehrbare Berufe wie den des Setzers, auch in seiner Funktion als Metteur und Umbrecher, scheinbar überflüssig machen.


Berlin, im Oktober 1997

Konrad Reiser
Simone Walther

Das Zentralsekretariat - Organisation und Arbeitsweise

Durch Zusammenschluß von KPD und SPD gründete sich am 21. und 22. April 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED). Der Parteitag als höchstes Organ wählte die Vorsitzenden und die Mitglieder des Parteivorstandes.

Der auf diesem I. Parteitag gewählte 80köpfige Parteivorstand [1] benannte aus seiner Mitte auf der 1. Tagung am 23. April 1946 ein 14 Mitglieder umfassendes, paritätisch zusammengesetztes Zentralsekretariat (ZS). Als hauptamtliches Führungsgremium übernahm es die unmittelbare Leitung und Umsetzung der vom Statut und Parteivorstand vorgegebenen Aufgaben. Die 14 Funktionäre des ersten ZS waren die ehemaligen Mitglieder der SPD Otto Grotewohl, Max Fechner, Erich Gniffke, Helmut Lehmann, Otto Meier, August Karsten und Katharina (Käthe) Kern sowie die ehemaligen KPD-Mitglieder Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht, Franz Dahlem, Paul Merker, Anton Ackermann, Hermann Matern und Elli Schmidt [2]. Die zunächst angestrebte Besetzung aller wichtigen Leitungspositionen in der SED mit je einem Sozialdemokraten und einem Kommunisten implizierte die Vorstellung von einem “besonderen deutschen Weg zum Sozialismus“, wesentlich beeinflußt von der politischen Entwicklung in Jugoslawien, das eine eigenständige, dem sowjetischen Modell nicht adäquate sozialistische Gesellschaft zu gestalten suchte.

Die am 23. April 1946 beschlossene Funktionsverteilung zwischen den Mitgliedern des ZS, an der sich im Grunde der zeitgleich erfolgte Aufbau des zentralen Apparates [3] der SED orientierte, sah folgendermaßen aus [4]:

Grotewohl/ Pieck - Parteivorsitz, Leitung der Partei, allgemeine Politik, Leitung Zentralorgan “Neues Deutschland“ und theoretische Zeitschrift “Einheit“
Fechner/ Ulbricht - Landes-und Wirtschaftspolitik
Gniffke/ Dahlem - Organisations- und Personalpolitik
Lehmann/ Merker - Arbeit und Landwirtschaft
Meier/ Ackermann - Kultur, Erziehung, Werbung, Schulung
Karsten [5] - Parteikasse und Geschäftsangelegenheiten
Matern [6] - Vorsitz Landesverband Groß-Berlin [7]
Kern/ Schmidt - Frauen

Dem für die Abwicklung der organisatorisch-technischen Vorbereitung der Sitzungen geschaffenen und ebenso paritätisch besetzten Büro des ZS standen das ehemalige SPD-Mitglied Fritz Schreiber und Richard Gyptner (vormals KPD) vor. In dieser Funktion nahmen sie regelmäßig an den Beratungen teil.
Jedem Mitglied des Zentralsekretariats unterstanden in der Regel auch die Abteilungen, die für die Umsetzung der Aufgaben im jeweiligen Verantwortungsbereich gebildet worden waren [8]. Zum Zweck der operativen Leitung, der politischen Anleitung und Kontrolle dieser Abteilungen wurde für jedes ZS-Mitglied ein Sekretariat geschaffen, in dem anfangs ein politischer Mitarbeiter und eine Sekretärin tätig waren. Die Besetzung der Stellen in den Abteilungen und Referaten erfolgte in jedem Fall erst nach eingehender personalpolitischer Überprüfung sowie per Beschluß des Zentralsekretariats [9].
In den Protokollen wird von den “Abteilungen des ZS“ und vom “Apparat des ZS“ geschrieben. Nach dem vom 1. Parteitag beschlossenen Statut leitete jedoch der Parteivorstand die Partei -- das ZS hatte die vom Parteivorstand beschlossene Politik auszuführen. Korrekterweise hätte man also von den Abteilungen des Parteivorstandes sprechen müssen. Daß nach dem Zusammenschluß von KPD und SPD nicht der Begriff “Zentralkomitee“ von der KPD übernommen wurde, sondern “Parteivorstand“, war ein Zugeständnis an das Traditionsbewußtsein der ehemaligen SPD-Mitglieder. Die oben skizzierte sprachliche Verfahrensweise kompensierte dieses Entgegenkommen und ließ die stalinistische Entwicklungstendenz ahnen. Als die SED sich schließlich zur “Partei neuen Typus“ gewandelt hatte, sprachen die Quellen nicht vom “Apparat des Politbüros“, sondern richtigerweise von dem des Zentralkomitees (ZK) der SED.
Das Zentralsekretariat tagte in der Regel im wöchentlichen Rhythmus, [10] seine Beschlüsse spiegeln die politisch-gesellschaftliche, die wirtschaftliche und im weitesten Sinn kulturelle Entwicklung in der Sowjetischen Besatzungszone. Veränderungen in der Organisationsstruktur, die Berufung von Funktionären in den Apparat von SED oder KPD (westliche Besatzungszonen) oder die Besetzung von höchsten Ämtern im Staatsapparat der SBZ gehörten unter anderem zum Katalog der Beschlußfassung im Zentralsekretariat. Deswegen nahmen neben den Mitgliedern des ZS gelegentlich Abteilungsleiter des zentralen Apparates, Vertreter der KPD aus den westlichen Besatzungszonen, Funktionäre des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) oder der Freien Deutschen Jugend (FDJ) teil, die entsprechend der Tagesordnung als Gäste geladen wurden. Auch leitende Mitarbeiter der staatlichen Zentralverwaltungen in der SBZ oder Amtsinhaber der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK), die an der Vorbereitung von Beschlüssen beteiligt waren, erstatteten im Zentralsekretariat Bericht. Die Ergebnisse der Beratungen fanden ihren Niederschlag in Beschlußprotokollen, die von den Leitern des Büros, Gyptner und Schreiber, zunächst in zwei Exemplaren vorbereitet und nach Ende der Sitzung in dreifacher Reinschrift gefertigt wurden. Nach ihrer Bestätigung in einer der folgenden Sitzungen verblieben die von Pieck und Grotewohl unterzeichneten Protokolle im Büro des Zentralsekretariats und im Büro der beiden Vorsitzenden. [11]
Der von den Delegierten des II. Parteitages der SED am 24. September 1947 gewählte Parteivorstand [12] folgte auf seiner 1. Tagung [13] am darauffolgenden Tag den Empfehlungen des Zentralsekretariats, dessen 14 Mitglieder auch in das nunmehr zweite ZS wiederzuwählen und die Zahl der Mitglieder auf 16 zu erhöhen [14].
Als Parität zu August Karsten und zu Erich Gniffke (beide vormals SPD) wurde das frühere Mitglied der KPD, Walter Beling hinzugewählt. Die Funktion Hermann Materns erfuhr mit der Wahl des späteren Oberbürgermeisters von Berlin (-Ost), Friedrich Ebert (vormals SPD) ihre paritätische Besetzung. [15] Fritz Schreiber und Richard Gyptner arbeiteten weiterhin als Leiter des Büros und zeichneten für die Protokollführung verantwortlich.
Im Sitzungsturnus gab es keine wesentlichen Änderungen; das ZS tagte wöchentlich ein- bis dreimal. Ein Beschluß der 1. Tagung des Parteivorstandes der SED sah Vorstandssitzungen für jeden zweiten Mittwoch und Donnerstag des Monats und für den jeweiligen Montag davor eine Tagung des Zentralsekretariats vor. [16] Die bisherige Arbeitsweise veränderte sich bis Ende des Jahres 1947 kaum. Entsprechend der jeweiligen Tagesordnung wurden Vertreter der Abteilungen des zentralen Apparates der SED, aus den staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen als Gäste geladen. Lediglich am 3. November 1947 erweiterte das Gremium die Zahl der ständigen Teilnehmer um Ernst Hoffmann. Als Mitglied des Parteivorstandes und Vertreter des Jugendsekretariats der SED nahm er forthin an den Sitzungen “beratend“ teil. Doch blieb diese Teilnahme auf die “Tagesordnungspunkte politischer Art“ beschränkt. [17]
Im Laufe des Jahres 1948 gab es mehrere personelle Veränderungen. So beschloß das ZS am 8. März 1948, den Vorsitzenden der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK), Heinrich Rau, zu den Beratungen hinzuzuziehen. [18] Ab dem 19. April 1948 sollten Otto Winzer als Vertreter der Abteilung Werbung/Pressedienst sowie einer der Chefredakteure des “Neuen Deutschland“ an den Sitzungen teilnehmen. [19] Wilhelm Koenen und Otto Buchwitz waren auf Beschluß vom 9. November 1948 als Mitglieder in das ZS aufzunehmen [20]. Schließlich nahm auch der Leiter des Jugendsekretariats, Paul Verner, ab dem 23. November 1948 regelmäßig an den Sitzungen teil. [21]
Die paritätische Zusammensetzung des Zentralsekretariats blieb im wesentlichen bis zum Ende seiner Tätigkeit erhalten und verdeckte zunächst die zunehmenden Stalinisierungstendenzen in der SED und in den Strukturteilen ihres Apparates. Die offene Ablehnung des jugoslawischen Sonderweges durch die Führung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) hatte auch für die Entwicklung der SED einschneidende Folgen. Der mit den Beschlüssen der 12. Tagung des Parteivorstandes am 28./29. Juli 1948 [22] eingeleitete Kurswechsel zur Umwandlung der SED in eine stalinistische “Partei neuen Typus“ [23] führte allmählich auch zum Ende der Parität [24] und zur Herausdrängung der Sozialdemokraten aus den Funktionen aller Führungsebenen der Partei. Die gleichfalls beschlossenen "Anweisungen für die organisatorische Festigung der Partei und für ihre Säuberung von feindlichen und entarteten Elementen" bildeten den Auftakt für umfangreiche Säuberungsaktionen auch in allen staatlichen und gesellschaftlichen Bereichen der SBZ. Die Verantwortung für ihre Durchführung lag bei der durch Beschluß der 13. Tagung des Parteivorstandes am 16. September 1948 gebildeten Zentralen Parteikontrollkommission (ZPKK) und den Landes- und Kreisparteikontrollkommissionen. [25]
Hermann Matern, der am 18. Oktober 1948 zum Vorsitzenden der ZPKK gewählt wurde, schied gleichzeitig aus seiner Funktion als Landesvorsitzender Groß-Berlin der SED, in der er zum ZS-Mitglied gewählt worden war, aus. [26] Das ZS schlug dem Landesvorstand Berlin vor, Hans Jendretzky - zu diesem Zeitpunkt 1. Vorsitzender des Bundesvorstands des FDGB - zum neuen Landesvorsitzenden zu wählen. Mit der Bestätigung Jendretzkys als Landesvorsitzender der SED in Berlin war er auch als Mitglied des ZS kooptiert [27].
Die Welle konstruierter Anschuldigungen und Verdächtigungen im Zuge der Parteisäuberung erreichte auch den Leiter des Büros des ZS, Fritz Schreiber - ehemaliges Mitglied der SPD - der schließlich im November 1948 seine Funktion niederlegte und aus der SED austrat. [28] Die Funktion des Büroleiters (neben R. Gyptner) übernahm Alexander Lösche, bisher Leiter der Abteilung Personalpolitik. [29]
Aus gesundheitlichen Gründen und wegen seines bevorstehenden 60. Geburtstages äußerte August Karsten am 10. Dezember 1948 den Wunsch, aus dem ZS auszuscheiden und stattdessen eine leitende Funktion in der Landwirtschaft zu übernehmen. [30] Das ZS stimmte dieser Bitte einen Tag später zu. [31] Karsten schied damit aus dem ZS aus, blieb aber Mitglied des Parteivorstandes der SED. Seine Stelle im ZS wurde nicht mehr neu besetzt.
Am 24. Januar 1949 legte der Parteivorstand auf seiner 16. Tagung [32] die Bildung eines Politischen Büros (Politbüro) zur “kollektiven operativen Führung der Partei“ fest und glich damit die Führungsstruktur der SED an die der früheren KPD und der KPdSU an. In der Praxis bedeutete dies die Entmachtung des formal weiterbestehenden Zentralsekretariats. Dieses Gremium, über dessen Auflösung kein Beschluß überliefert ist, tagte letztmalig am 21. Februar 1949. [33]

Die schriftliche Überlieferung des Zentralsekretariats und ihre archivische Bearbeitung

Von den Beratungen des Zentralsekretariats von April 1946 bis Februar 1949 sind in der Regel die bereits oben skizzierten Festlegungs- bzw. Beschlußprotokolle ohne Vorlagen überliefert. Zum geringen Teil gibt es stenografische Mitschriften ganzer Sitzungen oder von Teilen davon. [34] Im Laufe der Zeit wurden den Protokollen zunehmend auch Anlagen beigefügt.
Weil es offensichtlich die Regel war, daß die Masse der während der Beratungen des ZS vorgetragenen Berichte und Informationen nur in mündlicher Form erfolgte, ist dem Benutzer unbedingt anzuraten, die im Bestand DY 30 überlieferten Teilprovenienzen der Sekretariate der Mitglieder des ZS und der Abteilungen des zentralen Apparates der SED parallel auszuwerten.
Die Findbücher zum Bestand der Internationalen Abteilung des Zentralkomitees der KPdSU (Fonds Nr. 17), der im Moskauer Zentrum für die Aufbewahrung und das Studium der Dokumente der neuesten Geschichte (ehemals Zentrales Parteiarchiv des ZK der KPdSU) archiviert ist, weisen einen Teil von ZS-Protokollen aus. Damit scheint klar, daß das dritte Exemplar der Protokollreinschrift nach Moskau gesandt wurde. [35] Es ist davon auszugehen, daß auch Berichte und Stellungnahmen aus der Sitzungspraxis des ZS auf direktem Wege von W. Ulbricht, W. Pieck und O. Grotewohl zu den Vertretern der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) nach Berlin-Karlshorst und damit letztlich nach Moskau gelangt sind [36].
Noch werden die SED-bezogenen Materialien der Internationalen Abteilung der KPdSU und auch die Akten der SMAD in Moskau unter Verschluß gehalten. Sollten sie dem historisch interessierten Benutzer jedoch eines Tages zugänglich sein, könnten sie vermutlich manche Lücke der hiesigen Überlieferung ausfüllen. Ihre Auswertung trüge sicher dazu bei, bisher nur schwer erklärbare Vorgänge in der Arbeitsweise des SED-Apparates aufzuhellen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden die im Büro des ZS verwahrten Protokolle nach dessen Auflösung in das neue Büro des Politbüros (PB) übernommen [37]. Das mit Beschluß des Sekretariats des ZK der SED vom 19. August 1959 im Büro des PB geschaffene “interne Parteiarchiv“ [38] (IPA) erhielt im September 1959 diese Protokolle mit Inhaltsverzeichnissen zur ständigen Aufbewahrung. [39] Der hier zunächst einfach verzeichnete Bestand gelangte im Februar 1990 aufgrund einer Entscheidung des Parteivorsitzenden Gregor Gysi gemeinsam mit den anderen Teilprovenienzen des IPA in das damalige Zentrale Parteiarchiv der SED/PDS. In den Jahren 1990 und 1991 wurden die Protokolle erneut archivisch bearbeitet und dabei erweitert verzeichnet. Eine Archivalieneinheit enthält jeweils das Protokoll einer Sitzung des Zentralsekretariats und die im Protokoll genannten Anlagen. Insgesamt liegen 264 Protokolle und dementsprechend 264 Bände (Archivnummern - ca 0,80 lfm Archivgut) vor.
Mit Vertrag vom 29. Dezember 1992, den die Partei des Demokratischen Sozialismus als Rechtsnachfolger der SED mit der Bundesrepublik Deutschland geschlossen hat, wurden die Bestände des früheren Zentralen Parteiarchivs der SED und damit auch die Protokolle des Zentralsekretariats in die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR eingebracht. In der Stiftung wurde dieser Teilbestand in der übernommenen Form im Jahre 1994 im Zuge der Sicherungsverfilmung auf Mikrofiches aufgenommen. Diese Mikrofiche sind nun die Grundlage der vorliegenden Mikrofiche-Edition.

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Die Protokolle des ZS sind seit 1990 zugänglich und wurden seither von zahlreichen Benutzern jeweils für ihr spezielles Thema ausgewertet. Größere zusammenhängende Publikationen dieser Protokolltexte oder Projekte dieser Art sind bisher nicht bekannt. Die SED selbst hat zahlreiche Aufrufe, Entschließungen, Erklärungen etc. des Zentralsekretariats in eine offizielle Dokumentenpublikation aufgenommen. [40] Frühe Darstellungen der SED, die auch auf das Zentralsekretariat eingegangen sind [41], können mit dem Zugang zu den Protokollen zumindest partiell überprüft werden. Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang aber auch auf die von Günter Benser und Hans-Joachim Krusch edierten Protokolle der Sitzungen des Sekretariats des Zentralkomitees der KPD[42] aus den Jahren 1945 und 1946. Der Vergleich beider Protokollserien belegt Kontinuität nicht nur in Personen, sondern auch in Vorgehensweisen und läßt die kommunistische Dominanz innerhalb der SED ahnen.

Zur Numerierung der Protokolle

Die Numerierung der Protokolle beginnt mit Nr. 2 und ist für die gesamte Überlieferung aus der Tätigkeit des ersten und zweiten Zentralsekretariats nicht durchgehend. Die Nummern 1, 8, 17, 23, 38, 47, 54, 69, 75, 85, 102, 119, 131, 141 sowie die Nummern 1(II), 8(II), 15(II), 19(II), 26(II), 38(II), 45(II), 58(II), 65(II), 74(II), 91(II), 97(II)), 112(II), 122(II), 127(II) und 146(II) sind hier nicht belegt. Diese Protokolle fehlen jedoch nicht. Die Leiter des Büros des ZS, die zugleich für die Protokollführung auf den Tagungen des Parteivorstandes verantwortlich waren, schlossen die Beschlußprotokolle der PV-Sitzungen in die durchgehende Numerierung ein. Die unter den o. g. Nummern laufenden Protokolle sind im Teilbestand “Tagungen des Parteivorstands/ZK der SED“ (DY 30/IV 2/1/...) archiviert.
Die Numerierung der Sitzungsprotokolle des zweiten Zentralsekretariats beginnt erneut mit Nr. 2. Der Unterscheidung dient die in Klammern ergänzte römische Ziffer “II“. Sie weist zugleich darauf hin, daß es sich nunmehr um die Protokolle des nach dem II. Parteitag der SED gewählten Zentralsekretariats handelt.

Zum Verzeichnis der Sitzungen und Tagesordnungspunkte

Das Verzeichnis der Sitzungen und Tagesordnungspunkte wurde durch die unveränderte Übernahme der Tagesordnungspunkte aus den Protokollen erstellt. Lediglich die Datierungen wurden weitgehend vereinheitlicht und die Archivsignaturen beigefügt.

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[1] Zum 1. Parteitag (Gründungsparteitag) und zur Wahl des Parteivorstandes siehe BArch DY 30/IV 1/I/1.

[2] Siehe DY 30/IV 2/1/1.

[3] Zur Struktur des zentralen Parteiapparates siehe Protokoll Nr. 2 (1. Sitzung des ZS).- Im schriftlichen Nachlaß Walter Ulbrichts ist ein “Organisationsplan“ des ZS überliefert (NY 4182/901).

[4] Vgl. dazu DY 30/IV 2/1/1.

[5] Das Protokoll der Parteivorstandssitzung wies ursprünglich Alfred Oelßner neben August Karsten als Verantwortlichen für dieses Ressort aus. Oelßner wurde hier jedoch gestrichen, weil er nicht Mitglied des Zentralsekretariats war. Er fungierte als Hauptkassierer und Abteilungsleiter Kasse des ZS. Siehe dazu Protokoll Nr. 2 und DY 30/IV 2/1/1 und 3.

[6] In der Quelle “Matern Großberlin“ handschriftlich eingefügt (DY 30/IV 2/1/1).

[7] Wegen der besonderen Rolle, die Berlin als politisches Zentrum in der SBZ und in der DDR spielte, gehörte der Vorsitzende bzw. 1. Sekretär dieser Landes- bzw. Bezirksleitung der SED stets zu den Mitgliedern des Zentralsekretariats und später des Politbüros.

[8] Siehe dazu DY 30/IV 2/1/1.

[9] Vgl. dazu Protokoll Nr. 2. Im Zuge des organisatorisch-strukturellen und personellen Ausbaus des SED-Apparates erhöhte sich die Anzahl dieser politischen Mitarbeiter in den späteren Büros der Sekretäre.

[10] Das ZS beschloß erstmalig am 4. Mai 1946 regelmäßig dienstags und freitags zu tagen (Protokoll Nr. 5) und bekräftigte diesen Beschluß am 24. November 1946 (Protokoll Nr. 53). Am 17. Februar 1947 legte das Gremium den Dienstag als einzigen wöchentlichen Sitzungstag fest (Protokoll Nr. 77). Dies ließ sich jedoch praktisch in Abhängigkeit von der aktuellen Tagespolitik nicht durchhalten. So tagte das ZS auch mehrmals wöchentlich, zwei oder drei Tage hintereinander (beipielsweise am 20., 21. und 22. sowie am 27., 28.und 29. Mai 1947) oder sogar zweimal an einem Tag (14. Februar 1947) -- jeweils vor und nach einer Parteivorstandssitzung. Am 3. November 1947 und am 11. Februar 1948 wurde der Montag zum Sitzungstag des ZS festgelegt (Protokolle Nr. 12(II) und 47(II).

[11] Offiziell hatte das ZS in seiner ersten Sitzung die Anfertigung des Protokolls in zwei Exemplaren beschlossen. Im schriftlichen Nachlaß von Richard Gyptner liegt ein Schreiben vom 8. November 1963 an den Leiter des Zentralen Parteiarchivs der SED vor, wonach drei Ausfertigungen der Protokolle erstellt wurden (NY 4080/12).

[12] Siehe DY 30/IV 1/II/5.

[13] Siehe DY 30/IV 2/1/29.

[14] Siehe Protokoll Nr. 147. Diese Sitzung fand unmittelbar vor der ersten Parteivorstandstagung statt.

[15] Damit war auch die Parität in der Aufgabenverteilung hergestellt. Im ersten Zentralsekretariat herrschte zwar Parität bei der Anzahl der gewählten Mitglieder, jedoch hatten August Karsten und Hermann Matern in ihrem Geschäftsbereich keine Zweitbesetzung.

[16] Siehe DY 30/IV 2/1/29. Auch spätere Beschlüsse weisen den Montag als regelmäßigen Beratungstag aus. Siehe dazu die Protokolle Nr. 12(II) und 47(II).

[17] Siehe Protokoll Nr. 12(II).

[18] Siehe Protokoll Nr. 53(II).

[19] Siehe Protokoll Nr. 68(II).

[20] Siehe Protokoll Nr. 129(II).

[21] Siehe Protokoll Nr. 132(II).

[22] Vgl. DY 30/IV 2/1/51.

[23] Vgl. dazu u. a. M. Kaiser, Die Zentrale der Diktatur. Organisatorische Weichenstellungen, Strukturen und Kompetenzen der SED-Führung in der SBZ/DDR 1946 bis 1952, in: Historische DDR-Forschung, Aufsätze und Studien, hrsg, von Jürgen Kocka, Berlin 1993; A. Malycha, Die SED im Wandel zur Partei neues Typus. Strukturelle und personelle Weichenstellungen in den Jahren 1956 - 1950, Berlin 1996 sowie W. Müller, Entstehung und Transformation des Parteiensystems der SBZ/DDR 1945 - 1950, in: Materialien der Enquete-Kommission “Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“, (12. Wahlperiode des Deutschen Bundestages), hrsg. vom Deutschen Bundestag, Baden Baden 1996, Bd II/4.

[24] In Vorbereitung der I. Parteikonferenz der SED (25. bis 28. Januar 1949) empfahl das ZS schon am 4. Januar 1949 die Aufgabe der Parität in der Besetzung der Parteifunktionen (Protokoll Nr. 141(II).

[25] Siehe Protokoll Nr. 96(II) und DY 30/IV 2/1/54.

[26] Siehe Protokoll Nr. 120(II).

[27] Am 18. Oktober 1948 fanden zwei Sitzungen des ZS statt. Zwischen beiden beriet das ZS gemeinsam mit den Mitgliedern des Sekretariats des Landesvorstandes Groß-Berlin zur Wahl Jendretzkys. Siehe Protokolle Nr. 120(II)f.

[28] Schreiber teilte den Parteivorsitzenden der SED am 9. November 1948 die Beendigung seiner Tätigkeit im ZS schriftlich mit. Dazu DY 30/IV 2/11/v. 743. Das ZS nahm diese Mitteilung und den Parteiaustritt Schreibers formal zur Kenntnis (Protokoll Nr. 134(II) und 135(II)).

[29] Siehe Protokoll Nr. 136(II).

[30] In: DY 30/IV 2/11/v. 2706.- Zur vorausgegehenden Rüge für August Karsten im Zusammenhang mit der Währungsreform siehe Protokoll Nr. 108(II).

[31] Siehe Protokoll Nr. 136(II).

[32] Siehe DY 30/IV 2/1/60.

[33] Protokoll Nr. 147(II).

[34] Stenografische Aufzeichnungen sind im Bestand enthalten von den Sitzungen am 7. und 27. August 1946, 25. September 1946 , 14. August 1947(partiell) und 10. Juni 1948 (partiell). Ebenfalls stenografisch aufgenommen wurde die Sitzung vom 18. Dezember 1946, doch fehlt diese Mitschrift im Bestand.

[35] Dazu NY 4080/12.

[36] Vgl. dazu die Überlieferungen der Sekretariate Ulbricht, Pieck und Grotewohl in den schriftlichen Nachlässen NY 4182, NY 4036 und NY 4090.- Zumindest für die Praxis des späteren Politbüros ist diese Verfahrensweise belegbar. Dazu DY 30/J NL 2/29 sowie DY 30/Büro PB, unbearbeitet.- Vdl. dazu auch M. Kaiser, Machtwechsel von Ulbricht zu Honecker. Funktionsmechanismus der SED-Diktatur in Konfliktsituationen 1962 bis 1972, Berlin 1997, Seite 34f.

[37] Was mit dem bei den Parteivorsitzenden Pieck und Grotewohl aufbewahrten Exemplar der Protokolle geschehen ist, ließ sich bisher nicht ermitteln.

[38] Siehe DY 30/J IV 2/3/653.

[39] Nach Dienstakten (Registraturbuch des ehemaligen internen Parteiarchivs).

[40] Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats und des Parteivorstandes. Berlin 1948. sowie Band II, Beschlüsse und Erklärungen des Parteivorstandes, des Zentralssekretariats und des Politischen Büros, Berlin 1950, und weitere, veränderte Auflagen.

[41] Etwa bei Carola Stern (Porträt einer bolschewistischen Partei. Entwicklung, Funktion und Situation der SED. Köln 1957) und bei Erich W. Gniffke (Jahre mit Ulbricht. Köln 1966)

[42] Dokumente zur Geschichte der Kommunistischen Bewegung in Deutschland. Reihe 1945/1946. Herausgegeben von Günter Benser und Hans-Joachim Krusch. München, New Providence, London, Paris, Band 1, 1993, Band 2, 1994.

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