Der Bestand enthält vor allem Korrespondenzen der leitenden Mitarbeiter und Schriftgut aus der Vorbereitung der Ostermärsche, insbesondere Materialien zu den Aktionen gegen die Atombewaffnung, die Notstandsgesetzgebung und den Vietnamkrieg sowie solche für die Unterstützung des außerparlamentarischen Protestes der Studentenbewegung.
Kurzbeschreibung:
1. Geschichte des Registraturbildners
Analysiert man die Herausbildung der Protestbewegungen, u.a. die der Kampagne für
Abrüstung – Ostermarsch der Atomwaffengegener der frühen 60er Jahre vor dem Hintergrund
einer fortgesetzten Systemkonsolidierung, dann wird erkennbar, dass sie als aktualisierte
Reaktion auf jene Problemkette entstanden, die mit der frühen Westintegration begonnen
und mit dem Protest gegen die Remilitarisierung ihren ersten protestpolitischen Höhepunkt
erreicht hatte. Während Wiederaufrüstung und versuchte Atombewaffnung in einem direkten
militärpolitischen Entwicklungszusammenhang standen, bildete die Notstandsregelung
die unmittelbare verfassungspolitische Ergänzung zu den Wehrgesetzen.
Aus der protestpolitischen Hinterlassenschaft der “Kampf dem Atomtod” - Kampagne (KdA)
entstand 1960 die Ostermarsch-Bewegung. Unter politisch-kulturell repressiven Bedingungen
lernte sie einen selbstorganisierten Protestzusammenhang aufzubauen. Parallel dazu,
aber wesentlich langsamer entwickelte sich die Opposition gegen die Notstandsgesetze.
Auch wenn beide Protestszenen völlig unabhängig voneinander entstanden, führte die
Dynamik der Bewegungen zu Kontakten und wechselseitigen Einflüssen. Beide Bewegungen
scheiterten nicht zuletzt daran, dass sie den radikalisierten Protest der aufkommenden
studentischen außerparlamentarischen Opposition (Apo) nicht mehr integrieren konnten.
Nachdem die Kampagne “Kampf dem Atomtod” intern an dem strukturbedingten Widerspruch
von parlamentarischer und außerparlamentarischer Opposition gescheitert war, gingen
aber ihre Motive gesellschaftlich nicht verloren.
Das Problem einer möglichen neuen außerparlamentarischen Bewegung gegen die Atomrüstung
bestand jedoch darin, ein selbständiges, von den gesellschaftlichen Großorganisationen
(Parteien und Gewerkschaften) unabhängiges organisatorisches Skelett der Aktionen
zu schaffen, ohne in dem Maße bedeutungslos zu werden, wie es den neutralistischen
und kommunistischen Organisationsansätzen in der Bewegung gegen die Wiederaufrüstung
ergangen war. Insgesamt markierte die Entwicklung der Ostermarschbewegung eine qualitativ
neue Phase in der Geschichte der außerparlamentarischen Bewegung der Bundesrepublik.
Einer der Mitbegründer war Hans-Konrad Tempel, der bereits 1959 an dem von der englischen
Ostermarschbewegung organisierten Aldermaston-Marsch teilgenommen hatte. In der Bundesrepublik
kam es zu dieser Zeit zur Stationierung einer Batterie Hohnest-John-Raketen in Bergen-Hohne
(Gebiet bei Hamburg). Ein “Aktionskreis für Gewaltlosigkeit” beschloss deshalb spontan
zu Ostern 1960 einen Protestmarsch in dieses Gebiet. Damit war der “Ostermarsch” in
der Bundesrepublik in das Stadium konkreter Planung geraten. Es wurde ein Ausschuss
gebildet, der den Protestmarsch plante und über den Verband der Kriegsdienstverweigerer
(VK) Kontakte zu Gruppen der “Internationale der Kriegsdienstgegner” (VdK) aus dem
norddeutschen Raum aufnahm, um sie für ein Engagement zu gewinnen. Tatsächlich beteiligten
sich an dieser Aktion etwa 1000 Marsch- und Kundgebungsteilnehmer.
Die Enttäuschung über das Ende der Kampagne “Kampf dem Atomtod” ließ vor allem die
humanistisch, religiös und politisch motivierten Pazifisten nicht ruhen. Sie waren
es dann auch, die sich zuerst in der Ostermarsch-Bewegung engagierten. Andere Akteure,
wie eine “Gruppe oppositioneller Prominenz”, die sich auf Einladung von Arno Klönne
1961 auf der “Frankfurter Konfernz” trafen, kamen aus anderen Gründen zu einem ähnlichen
Ergebnis. Über den allgemeinen Protest bei Kundgebungen hinaus, sollten “direktere”
Formen der Aktivität gefunden werden. Die gemeinsame Schlußfolgerung war daher, dass
eine außerparlamentarische Bewegung notwendig sei, die auf eigenen organisatorischen
Füßen stehen müsse. Es sollte die Bereitschaft entstehen, sich selbst zu organisieren
und es war ein Protest gemeint, der von der physischen Aktion lebte. Die Aktion gegen
die Raketenbasis Bergen-Hohne war nur der zufällige Auslöser, den handelnden Akteuren
ging es von Anbeginn um mehr, denn jede Herstellung, Erprobung und Lagerung von Atomwaffen
– gleich an welchem Ort und in welcher Hand – war die größte Gefährdung der Menschheit.
Durch die Ostermärsche wollten die Atomwaffengegner ihr entschiedenes und unwiderrufliches
Nein zu atomaren Waffen öffentlich bekennen. Ihr Widerstand richtete sich gegen atomare
Kampfmittel jeder Art und jeder Nation. Ideologisch speiste sich die Ostermarsch-Bewegung
schon zu Beginn an ethisch-pazifistischen Motiven, organisatorisch lebte sie vom Prinzip
des disziplinierten Einzelengagements und personell rekrutierte sie sich aus Atomwaffengegnern,
die den traditionellen Organen der Arbeiterbewegung nicht so nahe standen. In keiner
Phase des Handelns der Atomwaffengegner wurde das für die Geschichte dieser außerparlamentarischen
Bewegung innovative Prinzip, der auf der Basis von Einzelengagement vollzogenen Selbstorganisation,
aufgegeben. Die Kampagne ließ sich dabei nicht auf eine Partei festlegen. Mit einer
solchen Festlegung wäre vermutlich die Entfaltung einer oppositionellen außerparlamentarischen
Sammelbewegung von Menschen mit recht unterschiedlicher Herkunft und Einstellung –
Pazifisten, Humanisten, Christen, Sozialisten und Kommunisten – nicht möglich gewesen.
Organisatorisch stellte die Ostermarsch-Bewegung eine Mischform dar. Sie war keine
reine Basisbewegung, sondern eine Mischung aus Spontaneität und teilweise rigerosen
Zentralismus, dabei auch keine Mitgliederbewegung, sondern eine lockere Aktionseinheit
von gleichgesinnten Staatsbürgern. Offenheit der Organisation für jedermann war eines
der Hauptmerkmale des Ostermarsches. Nach dem ersten Ostermarsch wurde 1960/61 der
Zentrale Ausschuss (ZA) gebildet, das Führungsorgan auf Bundesebene, das neben dem
gewählten Sprecher und Geschäftsführer, Vertreter der Regionalausschüsse und der befreundeten
Organisationen umfasste. Zum Zwecke der Repräsentation wurde außerdem ein die Initiative
begleitendes Kuratorium aus prominenten Persönlichkeiten gebildet. Ab Oktober 1961
hatte sich ein ständiger Arbeitsausschuss (AA) gebildet, der die Arbeitskontinuität
zwischen den ZA-Sitzungen sichern sollte. Darüber hinaus wurden ab 1961/62 Fachreferate,
Fachausschüsse und ein Pressedienst eingerichtet. Ab 1963 wurde eine regelmäßige Informationsschrift
herausgegeben. Mit dem Anwachsen der Teilnehmerzahl der Ostermarschierer wuchs auch
die Zahl der Regionalausschüsse, die ähnlich wie der ZA arbeiteten. Trotz der Organisation
“Von oben nach unten “ war die Bewegung nicht zentralistisch, schon bedingt durch
die föderale Struktur und das festgeschriebene “Prinzip des Einzelengagements”. Das
auf die praktische Aktion gerichtete gemeinsame Handeln trug dazu bei, den Aktionsradius
ständig zu erweitern. 1961 kam der “Antikriegstag” (1. September) und der Hiroshima-Tag
(6. August) hinzu, Aktionsformen wurden verbreitert, neben Großaktionen wie den Ostermärschen
und Kundgebungen wurden Klein-Gruppen-Aktionen wie Mahnwachen, Flugblattwerbung und
Info-Stände organisiert und gezielte Aktionen wie Unterschriftensammlungen durchgeführt.
Es kam dabei im gesamten Bundesgebiet monatlich oft auf bis zu 1000 Aktionen.
Im personellen Führungsbereich der Kampagne gab es vom ideologischen Ansatz her zwei
Gruppen zu beobachten, die “pazifistische” um Konrad Tempel und die “sozialistisch”
genannte um Vack und Arno Klönne. Während Tempel durch den Inhalt der politischen
Forderungen darauf hinwirken wollte, dass die Kommunisten aus politischen Gründen
von einer Beteiligung absehen würden, vertraten Arno Klönne, Vack u.a. die Konzeption
“für eine bestimmte politische Position von allen möglichen Seiten her Zustimmung
zu gewinnen, statt sich nach allen Seiten zu distanzieren.” Auf dieser Grundlage war
es möglich geworden, eine große Zahl von Teilnehmern verschiedener Provenienz zu gewinnen.
Die Bewegung gewann an personeller Breite, hatte ab 1962 den Status einer Sekte überwunden,
sich ab 1963/64 zu einer Massenbewegung entwickelt. Auf der Basis eines “Minimalkonsens”
fand eine Politisierung statt, die später die Aufnahme weiterer Themen (Notstandsgestze,
Vietnamkrieg) und tendenziell Systemkritik ermöglichte. Organisatorisch blieb die
Bewegung bestimmt durch das duale Prinzip von relativem Zentralismus und Eigenverantwortlichkeit.
Mit der Politisierung der Bewegung nach 1964, d.h. der Transformation der moralischen
Motive in offensiv politische, eröffnete sich für die Akteure die Möglichkeit, den
Zusammenhang von Rüstung und Gesellschaft zu erkennen. Damit wurde die Demokratiefrage
zu einem grundlegenden Thema der Bewegung. Ab 1965 kooperierte die KfA mit der Notstandsopposition.
Die namentliche Umwandlung der Kampagne für Abrüstung in “Kampagne für Demokratie
und Abrüstung 1968 war die logische Konsequenz der erweiterten Politik der Kampagne.
Ab 1964 stellte sich die Frage der Parteibildung. 1967 aber wurde beschlossen, dass
die Kampagne keine Partei sein oder werden will und dass sie auch nicht die Funktion
eines Parteiersatzes übernehmen werde. Ihre Aufgabe läge in der Unterrichtung der
Bevölkerung und in ihrer Funktion als Katalysator. Aber in dem Maße wie sie immer
mehr Personen und Gruppen integrierte, entwickelte sie sich faktisch zu einer immer
heterogener werdenden Bewegung, in der diejenigen an Dominanz gewannen, die am meisten
Bewegung erzeugen konnten. Das war ab 1967 der Sozialistische Deutsche Studentenbund
(SDS) und die Studentenbewegung. War also 1966 die KfA organisatorisch und politisch
der kräftigste und weiteichendste Teil der radikalen demokratischen Bewegung, so wurden
doch 1968 die Grenzen ihrer Integrationskraft sichtbar.
Die Analyse zeigt in dieser Zeit personelle Verschiebungen. Die bedeutendste davon
war das zunehmende Engagement der Jugendlichen, insbsonders der Studentenbewegung.
Das wurde indirekt bestätigt durch die personelle Zusammensetzung der “Essener Aktionskonferenz”
im Januar 1968, des letzten großen Treffens zur Standortbestimmung der KfA. An ihr
nahmen neben Republikanischen Clubs, der Notstandskuratorien, pazifistischen Friedensverbänden
sowie Gewerkschaftsfunktionären und Redakteuren oppositioneller Zeitschriften überwiegend
Studenten- und Jugendorganisationen teil. Der Einfluss der inzwischen selbständig
gewordenen Studentenbewegung wurde zu einem Antrieb der Ostermarsch-Bewegung. Dieses
dynamisierende Moment des Protestes aber konnte von der KfA zuletzt nicht mehr aufgefangen
werden. Auf der Essener Konferenz wurde von allen genannten Organisationen ein letzter
Versuch unternommen, das Protestpotential der Apo über ein gemeinsames Aktionsprogramm
zu vereinheitlichen. Das Problem lag nicht in der zu formulierenden Zielsetzung. Das
Motto des geplanten Ostermarsches 1968 “Für Demokratie und Abrüstung, gegen Notstandsgesetze,
gegen Rüstungsstaat, für Sicherheit in Europa und gegen den Krieg in Vietnam drückte
aus, dass es sowohl um eine Kritik an der Bundesregierung als auch um das Aufzeigen
von politischen Alternativen gehen sollte. In dieser Zielstellung gab es durchweg
eine Übereinstimmung der Auffassungen. Die Kontroverse entzündete sich an der Rolle
des Parlaments, zu der der SDS die Auffassung vertrat, dass es nur noch Verschleierungsfunktion
der Herrschaftsverhältnisse mit der Tendenz zur Abschaffung von wahrer Volksvertretung
habe. Jede Fixierung auf die Beeinflussung des Parlamentes würde zu einer Herrschaftsstabilisierung
beitragen, so der SDS. Daran entzündete sich erneut die Frage der Organisationsform,
wobei die Vorstellungen von der Gründung einer radikaldemokratischen Partei auf dem
Boden eines Liberalismus aus sozialer Verantwortung bis hin zur Forderung nach einem
Engagement für die völlige Neugestaltung der Gesellschaftsordnung reichten.
Hinter der Kontroverse zur Organisationsfrage verbarg sich die nun eintretende Unfähigkeit
der KfA, ein programmatisch einleuchtendes, Motivationen bindendes Konzept zu finden,
dass den Protest Aller kontinuierlich hätte fortführen können und damit der Verlust
an Integrationskraft. Die Studentenbewegung hatte sich längst soweit verselbständigt,
dass sie zu einem eigenen die KfA sprengenden Faktor der Apo der 60er Jahre geworden
war. Der auf der Essene Aktionskonferenz erreichte Kompromiss erwies sich nur als
vorübergehend. Die Namensänderung zur KfDA sollte den Funktionwechsel der Kampagne
hin zur Verwirklichung einer realen Demokratie dokumentieren. Dieser Kompromiss hielt
nur bis Mai 1968, dem Höhepunkt der Ostermärsche mit einer Beteiligung von 300 000
Teilnehmern und dem großen Sternmarsch nach Bonn gegen die Notstandsgesetze. Jedoch
der Mordanschlag auf den Studentenführer, Rudi Dutschke, am 11. April 1968 bestätigte
die Studenten in ihrer radikalen Auffassung in der Frage der Gewaltanwendung und führte
zu einer erruptiven Entladung des außerparlamentarischen Protestes. In der Folge war
kein Organisationszentrum der verschiedenen miteinander verwobenen Bewegungen dieser
Zeit in der Lage, den Protest weiter zu organisiern und ihm eine selbst kontrollierte
Form zu geben. In der KfDA brach eine Krise aus, die sie nicht mehr überstand. Der
bewegungsgeschichtliche Grund lag vor allem in der Dominantwerdung der Studentenbewegung,
in der sich die “Anti-Autoritären” durchgesetzt hatten. Ähnlich wie die Notstandsopposition
war auch die KfDA unter einem Druck von Dynamik und Aktionismus geraten, der sich
am Ziel der Gesellschaftsveränderung orientierte, dem sie ideologisch und personell
aber nicht mehr gewachsen war.
2. Bestandsgeschichte
Das Zentrale Parteiarchiv der SED (ZPA) hatte bereits in den 60er Jahren begonnen
Sammlungsgut der KPD und anderer linker Parteien und Bewegungen der Bundesrepublik
Deutschland, v.a. von Privatpersonen, zu erwerben. Vereinzelt erhielt das ZPA zu dieser
Zeit bereits Bibliotheks- und Schriftgut, einschließlich Druckschriften aus dem Apparat
der KPD und von der Westabteilung des ZK der SED.
Ein kleinerer Teil des Sammlungsgutes wurde frühzeitig im ZPA zu Sammlungsbeständen
formiert. Beispiele dafür sind die ehemaligen Bestände VG 126 (Antifaschistische und
demokratische Ausschüsse, Komitees und Bewegungen in der BRD), VG 129 (Ausschüsse
und Komitees gegen Remilitarisierung, für Frieden und Verständigung in der BRD).
Nach Beendigung der Arbeit der KPD 1971 und der Abwicklung des noch existierenden
Restapparates sowie der Neuorientierung der Arbeit der Westabteilung des ZK der SED
übergaben diese nach 1971 größere Mengen Sammlungsgut unter der Bezeichnung “Demokratische
Massenorganisationen und Bewegungen in WD/BRD” dem ZPA.
Im Zusammenhang mit der Neubearbeitung der im ZPA vorhandenen Bestände zur KPD und
DKP wurde das Sammlungsgut zur KPD/DKP und das zur SPD spätestens ab 1981 zum größten
Teil heraussortiert und zu Einzelbeständen formiert. Das übrige Sammlungsgut erhielt
zusammen mit den Anfang der 80er Jahre im ZPA wieder aufgelösten o.g. Beständen VG
126 und VG 129 die vorläufige Bestandsbezeichnung “Friedensbewegung in der BRD” und
blieb unbearbeitet. Ab 1984/1985 sollten Einzelbestände für die darin zu ermittelnden
Organisationen gebildet und erschlossen werden. Über erste Sichtungen und Grobsortierungen
ist dieser Plan nicht hinausgekommen. Eine Grobsichtliste vom 30. März 1985 führt
neben 6,50 lfm Unterlagen zur KPD, einer Zeitungsausschnittsammlung im Umfang von
4 lfm und 3,20 lfm “Archiv der Gesellschaft Republikanisches Zentrum e.V. Düsseldorf”
(jetzt Bestand BY 7) auch weitere 7 lfm Unterlagen zu anderen Parteien und Bewegungen
auf.
Diese Materialien wurden entsprechend dem Vertrag vom 29. Dezember 1992 zwischen der
Partei des Demokratischen Sozialismus und der Bundesrepublik Deutschland in die Stiftung
Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv eingebracht.
Die Sammlungen zur KPD/DKP wurden zum Bestand SgY 18 (ehemals ZPA-Bestände I 20/DKP;
V 254 Sammlung KPD/DKP) und die zur SPD zu SgY 28 (ehemals ZPA-Bestände II 11 bis
II 14/ SPD; II 21/ SPD) zusammengefasst.
Die überwiegend unbearbeiteten Überlieferungen aller anderen Parteien und Organisationen
(“Friedensbewegung...”) bildeten den Bestand SgY 27, der 1998 die Bezeichnung “Parteien,
Organisationen und Bewegungen in den WBZ/ BRD” erhielt und erstmalig bewertet und
grob geordntet wurde. In all diese Sammlungsbestände sind Dokumente der für die verschiedenen
Organisationen und Bewegungen zuständigen Abteilungen des ZK der KPD eingeflossen.
Darüber hinaus gelangte anderes Schriftgut vermutlich direkt über den Westapparat
des ZK der SED in die DDR oder ging aus der Informationssammlungstätigkeit des Westapparates
des ZK der SED hervor. Das gilt insbesondere für die Bestände BY 2 / Kampagne für
Abrüstung-Ostermarsch der Atomwaffengegner / Arbeitsgruppe Hamburg, BY 3 / Landesfriedenskomitee
Hamburg und BY 4 / Hamburger Komitee zur Wahrung demokratischer Rechte. Diese Bestände
wurden ebenfalls 1998 erstmals bewertet und grob geordnet.
Weitere Informationen zur Geschichte und dem Wirken der hier beschriebenen Parteien,
Organisationen und Bewegungen existieren u.a. in den Beständen DY 30/ Westabteilung
des ZK der SED, BY 1/ KPD, SgY 27/ Parteien, Organisationen und Bewegungen in den
WBZ/BRD, in der Bibliothek der Stiftung Parteien und Massenorganisationen der DDR
im Bundesarchiv sowie in dem Bestand DZ 9 / Friedensrat der DDR, den Polizei-und Justizbeständen
der BRD, verschiedenen Nachlässen (z.B. Nachlass Josef Weber) wie auch bei der Behörde
der Beauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR.
3. Überlieferungslage und Bearbeitung
Der Bestand BY 2 / Kampagne für Abrüstung – Ostermarsch der Atomwaffengegner / Arbeitsgruppe
Hamburg umfasste zum Zeitpunkt der Erschließung ca 0,35 lfm. Der Zeitraum der Überlieferung
erstreckt sich von 1960 bis zum Ende der 60er Jahre.
Im Ergebnis der Bewertungs- und Ordnungsarbeiten am Bestand liegen inhaltlich vier
verschiedene Archivgutgruppen vor. Zunächst handelt es sich dabei um den Schriftwechsel
der leitenden Mitglieder der Arbeitsgruppe. Am umfangreichsten erwies sich dabei die
Korrespondenz des Vorsitzenden des Geschäftsführenden Vorstandes, Peter H. Kreitz,
die in Form einer Bandserie im Umfang von drei Akteneinheiten chronologisch verzeichnet
wurde. Jeweils eine Verzeichnungseinheit umfasst der erschlossene Schriftwechsel des
Geschäftsführers, Uve Merz, des Sprechers, Hans-Jürgen Schulz, des Verantwortlichen
für Kultur, Rudolf Badtke und desjenigen für Werbung, Hans Ewert. Eine zweite Aktengruppe
enthält das archivwürdige Schriftgut aus der politischen und organisatorischen Tätigkeit
der Arbeitsgruppe. Auch dieses Schriftgut wurde in Form einer Bandserie im Umfang
von vier Einzelakten chronologisch erschlossen. Zu einer weiteren Bandserie wurde
drittens Archivgut aus dem Schriftwechsel und aus der politischen und organisatorischen
Tätigkeit des Zentralen Ausschusses der Kampagne für Abrüstung formiert. Schriftgut
aus der Tätigkeit der Kampagne für Abrüstung Hessens und Nordrhein-Westfalens bildet
die vierte und letzte Archivgutgruppe. Die Klassifikation für die Ordnung und Verzeichnung
dieses Schriftgutes weist demnach auch vier Obergruppen auf. Der Umfang der darunter
verzeichneten Schriftgutgruppen ist in etwa gleich groß. Inhaltliche Schwerpunkte
bilden dabei die Vorbereitung und Organisation der Ostermärsche, insbesondere die
personelle und inhaltliche Ausgestaltung der Auftakt- und Abschlusskundgebungen. Neben
dem Kampf gegen die Atombewaffnung bilden die Kritik an der Notstandsgesetzgebung
und die Verurteilung des Vietnamkrieges weitere politische Schwerpunkte der Aktionen
der Kampagne für Abrüstung. Sie identifizierte sich dabei auch mit dem außerparlamentarischen
Kampf der Studentenbewegung u.a. bei der Kritik am Hochschulsystem und bei deren Verurteilung
des Pressemonopols der Springerpresse.
Die Vielzahl der an der Kampagne für Abrüstung – Ostermarsch der Atomwaffengegner
beteiligten Personen dokumentiert ein Personenindex.
Nur ganz vereinzelt vorliegende Schriftgutdubletten wurden bei der Bearbeitung kassiert.
Zitierweise: Barch BY 2/Nr. des Aktenbandes/ggf. Bl.-Nr.
Quellen:
Dienstakten zu den Beständen BY 1 (4601-16/1), SgY 18 (4611-16/23), SgY 27 (4611-16/24),
SgY 28 (4611-16/25).
Literatur:
Lothar Rolke: Protestbewegungen in der Bundesrepublik, Opladen 1987 Westdeutscher
Verlag GmbH.
Hans Georg Lehmann: Deutschland-Chronik 1945-1995, Bonn 1995, Bundeszentrale für politische
Bildungsarbeit – Sonderausgabe für die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
Berlin.
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