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Inhalt der Beständeübersicht
Zusammenfassung
Diese Beständeübersicht beschreibt die Bestände, die das Universitätsarchiv kraft
seiner Zuständigkeit als staatliches und körperschaftliches Archiv für amtliche Bestände
der Universität und ihrer Vorgängereinrichtung verwahrt und pflegt, seine Hinzuerwerbungen
in Form von Nachlässen und Sammlungen sowie die von ihm geführten Dokumentationen.
Des Weiteren beschreibt die Beständübersicht die Sammlungen, die in anderen Einrichtungen
der Universität gepflegt werden. Auf diese Weise soll eine größtmögliche Nutzbarkeit
gefördert sowie die Existenz ansonsten nicht zu erwartenden Sammlungsguts transparent
gemacht werden.
Inhalte und Abbildungsziele des Gesamtbestands
Die Abbildungsziele für den Gesamtbestand des Universitätsarchivs orientieren sich
an einem Funktionenmodell mit den folgenden Funktionen ersten Grades:
- Forschung
- Lehre
- Studium/Graduierung
- Verwaltung
- Sozialisation
- Kulturelles Engagement
- Außenbeziehungen
Vorwort des Bearbeiters
Der niederländische Archivwissenschaftler Eric Ketelaar wies auf dem internationalen
Archivarskongress „Archives without Borders“ 2010 in Den Haag darauf hin, dass der
innere Sinn – „the meaning“ – eines Archivale oder auch jedes anderen Kulturguts immer
ein vielfacher sei und nicht auf einen einzigen Kontextstrang reduziert werden könne.
Inhalte werden vom Wahrnehmenden bei ihrer Wahrnehmung in Kontexte gestellt, sie zeigen
sich durch die Komposition der Teile des Archivale, einer archivischen Serie oder
eines ganzen Archivkörpers und sie ergeben sich aus der Wahrnehmung der Entstehungszusammenhänge.
Erschließung, die sich allein an der institutionellen Provenienz von Archivgut ausrichtet,
die also allein Einrichtungen und Organisationseinheiten zu Fixpunkten einer archivischen
Ordnung oder Tektonik macht, läuft Gefahr, Entstehungs- und Nutzungskontexte anderer
Art auszublenden. Sie läuft Gefahr, die Menge der Narrative, die das "meaning" des
Archivale birgt, künstlich zu reduzieren.
Es stellt sich demnach die Frage, ob es zur Wahrung von Überlieferungskontexten überhaupt
möglich ist, Archivalien einem einzigen Bestand zuzuordnen, oder ob dadurch Bestände
gerade nicht transparent, sondern Beziehungsgemeinschaften verdunkelt würden. Verfolgte
man diesen Gedanken weiter, so nähme man in Kauf, dass es keine fixen Bestände gäbe
und damit auch weder eine statische noch eine hierarchische Archivtektonik, sondern
dass Bestände als Beziehungsgemeinschaften temporäre Konstrukte würden, die sich lediglich
dadurch als „conceptual fonds“ sichtbar machen ließen, dass ein Nutzer bestimmte Beziehungen
als für ihn wichtiger als andere definiert und eine darauf gegründete Aggregation
von Verzeichnungseinheiten – sozusagen on demand – generiert.
Durch den technischen Fortschritt und die Digitalisierung von Archivgut wäre es heute
möglich, solche Beziehungskontexte leichter sichtbar zu machen. Ihrer Beschreibung
könnten relationale Erschließungsmodelle möglicherweise gerechter werden.
Bei der hier vorgelegten hierarchisch strukturierten Beständeübersicht hat sich das
Universitätsarchiv für eine Gliederung in drei Tektonikgruppen entschieden, die der
üblichen Differenzierung von Archivgut, Sammlungsgut und Dokumentationsgut folgen.
Die weitere Unterteilung erfolgt nach Herkunftsstellen (Körperschaften und Personen).
Die älteren Bestände sind nach diesem Prinzip weitestgehend übersichtlich zu erschließen,
der jüngere Bestand „Universität Bayreuth“ hingegen wird nach innen nicht weiter nach
Herkunftsstellen, sondern nach Funktionen (funktionale Provenienz) gegliedert. Ausnahmen
sind bei der Untergliederung der Unterlagen aus Forschung und Lehre vorgesehen.
Diese Beständeübersicht möge – wenngleich sie in ihrem Aufbau weithin üblichen Konventionen
folgt – dennoch nur als eine von mehreren möglichen Darstellungen von Beziehungsgemeinschaften
oder Repräsentationen des Archivs verstanden werden.
Karsten Kühnel, 3. Juni 2014
Stand der Beständeübersicht
Diese Beständeübersicht wird entsprechend dem Stand der Erschließung kontinuierlich
fortgeschrieben.
Aufbau des Archivs (Tektonik)
Das Universitätsarchiv umfasst erstens die Archivbestände im engeren Sinn, d.h. das
Archivgut, das aus amtlicher Tätigkeit der universitären Einrichtungen und Organe
des Verwaltungs- und Forschungsbereichs enstanden ist. Zweitens beinhaltet das Archiv
auch Unterlagen, die im Umfeld der Universität entstanden sind und das amtliche Archivgut
aussagekräftig bereichern. Drittens kommen Sammlungen hinzu, Material, das z.B. wegen
inhaltlicher oder materiell-physischer Eigenschaften gesammelt wird, ohne dabei Wert
auf eine einheitliche Herkunft (Provenienz) zu legen. Viertens umfasst das Archiv
Dokumentationen in Form von Medienspiegeln etc. Eine weitere Gruppe von Sammlungen
sind die, die außerhalb des Universitätsarchivs in den Einrichtungen, Instituten und
an den Lehrstühlen gehalten werden und dort primär die Erledigung der institutionellen
Mandate unterstützen. Sie werden im Rahmen der Beständeübersicht nur beschrieben,
sind aber nicht Teil des Universitätsarchivs.
- Universität und Vorgängereinrichtungen
- Nachlässe und Sammlungen
- Dokumentationen
Literaturhinweise (Auswahl)
30 Jahre Universität Bayreuth (= Spektrum 3/2005) / hg. v. Präsidenten der Universität
Bayreuth
Theo Dietrich: Lehrerausbildung in Bayreuth und ihre Vorgeschichte. - Bayreuth, 2004
Kulturwissenschaften - Campus : Zum Einzug der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der
Universität Bayreuth in den Neubau GW II / hg. v. Hans Jürgen Apel u. Franz Bosbach.
- Bayreuth, 2001 (darin S. 92-93: Katharina Beiergrößlein u. Irina Gerstner: Das Archiv
der Kulturwissenschaftlichen Fakultät)
25 Jahre Universität Bayreuth (= Spektrum Nov. 2000) / hg. v. Präsidenten der Universität
Bayreuth
Universität Bayreuth : Strukturen, Schwerpunkte, Schnittstellen / hg. v. Präsidenten
der Universität Bayreuth. - Bayreuth, 1995
Hans Walter Wild: Denk ich an damals ... : Bayreuths Weg zur Universität. - Bayreuth,
1995
Wilhelm Müller: Universität Bayreuth : Geschichte und Gegenwart. In: Heimatbeilage
zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken, 45.1975.